Produktion und Ablauf

Es gibt immer noch Leute die glauben, dass nur kleine Kinderhändchen so filigrane Arbeiten hinbekommen. Ganz abgesehen davon, dass Kinderarbeit hier verboten und in anderen Ländern nicht zu unterstützen ist, möchte ich ganz klar sagen: auch große Hände können ganz kleine, feine Dinge erschaffen! Vor der Produktion steht immer die Kreativität. Seine künstlerische Ader einfach nur an den Knochen toter Tiere auszulassen, entspricht nicht dem Handwerk der Knochenschnitzerei. Für die Erschaffung eines Kunstwerkes – Knochenschnitzerei ist nichts anderes – kommen Ton, Pappmaschee, Leinwand und vorrangig Papier als lieb gewonnene Materialien zu Einsatz, um Grafiken oder häufig auch Scherenschnitte anzufertigen. Hier zeige ich nur einige meiner Arbeiten. Bei Interesse bitte anfragen, vieles davon ist noch erhältlich!

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  • Alte Vorlage neue Füße!
  • Aktueller Verkaufsstand

Anmerkung

Als handwerklicher Künstler, oder wie immer man meine Arbeiten auch bezeichnen will, möchte ich einige Anmerkungen zu einigen akademischen Abhandlungen im Netz äußern. Es gibt wissenschaftliche Artikel über Paternosterer, Würfelmacher oder allgemein über die Beinschnitzer Zunft. Unmengen von Seiten, vollgeschrieben mit akademischen Ergüssen, wie man im Mittelalter wohl wahrscheinlich Knochen behandelt, gesäuert und beispielsweise in Erdgruben (exakte Maßangaben) gebleicht haben mag! Bis hin zu dem Gestank, welchen sie glaubhaft beschrieben, heute noch wahrnehmen. Diese Arbeiten zu lesen, ist irgendwann auch mit viel Humor nicht mehr zu ertragen. Etwa die Abhandlung über Würfelmacher, geschrieben von einer offensichtlichen Vegetarierin, die noch nie eine leckere einfache Brühe mit Wurzelgemüse gekocht hat. Ein Kollege schrieb in ähnlichen Zusammenhang treffend, und ich möchte die Einfachheit des Satzes noch einmal betonen: „Die Meisterin kauft auf den Markt ansehnliche Markknochen, woraus sie für das Wochenende eine geschmackvolle Brühe und Semmelknödel/ Markknödel macht. Die ausgekochten Knochen lässt sie erkalten. Anschließend bürstet der Lehrling die Knochen und legt sie zum Bleichen in die Sonne. Zwei Monate Wind und Wetter ausgesetzt, werden sie nun vom Meister zu allen möglichen Nützlichen für Haus und Hof verarbeitet!“ Außerdem wird kaum eine Werkstatt nur Würfel oder Paternoster-Ketten, oder nur Hausgeräte (Nadeln, Knöpfe), gefertigt haben. Die zu einseitige Verwendung des Materials würde beim Würfelmacher zum Beispiel 2/3 „Abfall“ bedeuten.

Kurzanleitung

Knochen ohne Gelenke, wie zu Omas Zeiten, etwa 2 Stunden kochen lassen. Vorsicht vor Gewürzen und Zwiebeln (Mammutelfenbein-Effekt), sie verfärben das Material. Mark und Reste vom Knochen abschaben, die schmecken richtig lecker! Die feine Knochenhaut abschrubben, Spongiosa (das innere Knochengitter) ausfräsen und das letzte darin gebunden Fett entfernen. Den blanken Knochen, wie man ihn zum Verarbeiten nutzt, noch einmal 5 Minuten mit normalen Spülmittel aufkochen und dann in die Sonne legen. Ich habe die Knochenstücke zum Teil das ganze Jahr über in einem Stoffbeutel in Freien hängen, das schadet gar nichts. Nach der Bearbeitung kann man das fertige Produkt, dem natürliche Fettablagerungen von Fingern und Händen anhaften, nochmals mit etwas Spülmittel abwaschen.

Ich bedanke mich für Ihre Aufmerksamkeit. Sollten Sie noch Anmerkungen, Rat oder andere Meinungen haben, kontaktieren Sie mich einfach. Selbst mein alter Professor lernt noch täglich dazu!